Allgemeiner Politik-Thread - Quo Vadis?

Gerüchteküche und Plauderecke
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petit Nicolas
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Politik 2006 - Quo Vadis?

Beitrag von petit Nicolas »

Hoffentlich finden einige fleissige Forumschreiberlinge doch noch Zeit eine anständige Disskussion über Politik zu führen. Einige haben vielleicht auch die Arena vom letzten Freitag gesehen.

Wo soll es hin gehen, in der Schweiz oder auch International?
Eure Wünsche, Vorstellungen und Gedanken? Probleme? Fortschritte?

Mein Augenmerk liegt eigentlich wie immer auf der Arbeitslosigkeit. Jugendarbeitslosigkeit, Arbeitslosigkeit im Alter, Lehrstellenschaffung, neue Ausbildungswege. Desweiteren wünsche ich mir kein zweites Rütli 05 und ein besseres Rechtssystem, ohne Lücken und mit mehr Gerechtigkeit.

Jetzt ihr!!
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Warren
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Beitrag von Warren »

Hmm, ich habe zwar die Arena nicht gesehen und schreibe jetzt vielleicht am Ziel vorbei, aber ich glaube, es geht langsam wieder aufwärts mit der Schweizer Wirtschaft und entsprechend sollte auch die Arbeitslosigkeit zurückgehen...

Was ich nicht verstehen kann, ist, wann man endlich das Augenemerk mehr auf die Jugendarbeitslosigkeit lenkt, ich meine von Seiten des Bundes her, da müsste was gemacht werden betreffend Lehrstellen und Lehrabschlüssern...
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Rog
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Beitrag von Rog »

Gutes Thema, danke petit Nicolas

Mein Augenmerk liegt in der Ausbildung und Schule. Es muss jetzt endlich gelingen ein einheitliches Schulsystem für die ganze Schweiz hinzukriegen. Es kann nicht sein, dass jeder Kanton, manchmal auch die Gemeinden irgendetwas vor sich hin wurstelt und man bei einem Umzug und Kantonswechsel vor so grossen Problemen steht.

Weiter sehe ich es als grosses Ziel, dass man endlich Tagesschulen erichtet in denen die Kinder ihr Mittagessen bekommen. Es ist heute für viele Familien notwendig, dass beide Elternteile arbeiten. Manchmal auch nur darum, dass die Frau nicht komplett den Anschluss ans Berufsleben verpasst.

Die Wirtschaft wird stärker werden. Diesen Aufschwung muss man nützen können um wieder Stellen zu schaffen. Die Jugendarbeitslosigkeit ist nämlich ein grosses Problem in der Schweiz, dass es jetzt zu lösen gilt.

In der Aussenpolitik kann sich die Schweiz ruhig etwas mehr in humanitären Aktionen engagieren. Die Beziehungen zur EU werden immer wichtiger. Also gilt es auch daran weiter zu arbeiten. (Das heisst jetzt nicht zwingend EU-Beitritt). Zusammen mit der EU muss es gelingen auch mehr Druck auf die USA zu machen, was Umweltschutz betrifft. Es ist zwar nur ein Anfang, aber wenigstens soll man George "Tubbeli" äh Double U Bush endlich dazu bringen, das Kyoto Protokoll zu unterschreiben.

So, mein Augenmerk liegt klar in der Innenpolitik. Die Schweiz muss wieder Anreize schaffen, dass junge Schweizerinnen und Schweizer sich für Kinder entscheiden. Daher die Reform in der Schule und mehr Kinderzulagen.

Rog
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petit Nicolas
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Beitrag von petit Nicolas »

Rog hat geschrieben: Weiter sehe ich es als grosses Ziel, dass man endlich Tagesschulen erichtet in denen die Kinder ihr Mittagessen bekommen. Es ist heute für viele Familien notwendig, dass beide Elternteile arbeiten. Manchmal auch nur darum, dass die Frau nicht komplett den Anschluss ans Berufsleben verpasst.
Sehe ich eigentlich genauso, obwohl ich denke, dass dies ein automatischer Prozess wird (siehe Frankreich) - obwohl auch hier wohl gilt: Desto früher, desto besser.

Habt ihr persönlich auch politische Ziele in diesem Jahr? Endlich GR werden oder ähnliches?
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piloti
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Beitrag von piloti »

So lange Bush an der Spitze ist, wird die USA Kyoto nicht unterschreiben. So viel zu diesem Thema. :(

Meine Prioritäten liegen in der Gesundheitspolitik und im Umweltschutz. Wichtig für mich ist, dass in diesem Bereich endlich (und weiterhin) zusammengearbeitet wird. Gesundheit hängt direkt von der Umwelt ab, weshalb man die Bereiche nicht trennen darf. Leider hat der Bundesrat dies in seiner Aufgabenverzichtsplanung vor lauter Sparwahnsinn vergessen. :evil:

Mein grösster Wunsch ist es, dass wir endlich nachhaltig entscheiden und arbeiten. Heute 14 Millionen investieren und morgen 20 Millionen einsparen - dies ein aktuelles Beispiel aus der Gesundheitspolitik. (Übrigens wird dieses Programm gestrichen - aus Spargründen :roll: ). Wir sollten endlich etwas weiterdenken als bis zum nächsten Budget oder zur nächsten Wahl und Geld in Prävention statt Therapie investieren. Sei es im Umwelt- oder Gesundheitsbereich.

Der Ständerat hat vor 3 Wochen bewiesen, dass er lieber heute 14 Millionen einspart statt morgen 20 Millionen. Tolle Entscheidung. :evil:

Das einheitliche Schulsystem übrigens dürfte noch etwas auf sich warten lassen. Die federführende EDK möchte das Schulsystem nämlich nur koordinieren statt vereinheitlichen. Solange da nichts zwingendes aus dem Parlament kommt wird da nichts passieren. Leider.

So viel von mir.
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Beitrag von Rog »

piloti hat geschrieben:So lange Bush an der Spitze ist, wird die USA Kyoto nicht unterschreiben. So viel zu diesem Thema. :(
Die ersten sieben Staaten in den USA haben ein eigenes Kyotoprotokoll unterschrieben. Das kann einen gewissen Druck auf Bush ausüben. Die Betonung liegt auf kann. Ich gebe Dir im Prinzip recht, nur wird Bush nicht mehr lange an der Macht sein. Wenn es den Demokraten gelingt endlich mal wieder eine richtige Persönlichkeit zu präsentieren wird es bei den nächsten Wahlen einen Wechsel geben.
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Beitrag von Mat »

piloti hat geschrieben:Das einheitliche Schulsystem übrigens dürfte noch etwas auf sich warten lassen. Die federführende EDK möchte das Schulsystem nämlich nur koordinieren statt vereinheitlichen. Solange da nichts zwingendes aus dem Parlament kommt wird da nichts passieren. Leider.
Genau; und somit kann man das mit dem einheitlichen Schulsystem gleich vergessen. Hier handelt es sich nämlich um eine der Lieblingsspielwiesen von Lokalpolitikern, bei der man unter dem Deckmantel des Föderalismus sich noch so richtig am Kantönligeist und Lokalpatriotismus erfreuen kann. Und da es gleichzeitig noch ein emotionales Thema ist, bei welchem jeder und jede glaubt, mitreden zu können (nach dem Motto 'ich bin ja auch mal zur Schule gegangen, also bin ich Experte'), wird sich kein Politiker, der wiedergewählt werden möchte, freiwillig in dieses Schlachtfeld begeben.
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Beitrag von Mat »

Für alle politisch Interessierten hier noch ein Buchtipp: Höhenrausch von J. Leinemann. Es geht zwar um deutsche Politiker, dürfte aber etwa so überall ablaufen. Damit dürften auch dem idealistischsten Träumer die letzten Illusionen genommen sein.
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piloti
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Beitrag von piloti »

Dito Mat. Hinzu kommt folgender Umstand in Sachen Bildung und Föderalismus:

Wenn jeder Kantons eine eigene Schule, sein eigenes Amt und seine eigenen Beamten hat, macht das ganz vielen ganz viel Spass im Büro. Wenn plötzlich ein Bundesamt zentral die Aufgaben der kantonalen übernimmt - oh je, dann merkt ja jemand, dass es die vielen die ganz viel Spass haben im Prinzip gar nicht braucht. Tja. Pech für die.

Die, die ganz viel Spass haben sind aber nicht ganz dumm. Sie wissen, dass sie sich mit der Vereinheitlichung des Systems weitgehend überflüssig machen würden. Worin liegt also deren Interesse, das zu tun? Dummerweise sind das vielfach auch die Enstcheidungsträger... :(

Im Haufen krabbeln g anz viele Chäferli, die krabbeln wollen.
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Beitrag von Mat »

piloti hat geschrieben:Dito Mat. Hinzu kommt folgender Umstand in Sachen Bildung und Föderalismus:

Wenn jeder Kantons eine eigene Schule, sein eigenes Amt und seine eigenen Beamten hat, macht das ganz vielen ganz viel Spass im Büro. Wenn plötzlich ein Bundesamt zentral die Aufgaben der kantonalen übernimmt - oh je, dann merkt ja jemand, dass es die vielen die ganz viel Spass haben im Prinzip gar nicht braucht. Tja. Pech für die.

Die, die ganz viel Spass haben sind aber nicht ganz dumm. Sie wissen, dass sie sich mit der Vereinheitlichung des Systems weitgehend überflüssig machen würden. Worin liegt also deren Interesse, das zu tun? Dummerweise sind das vielfach auch die Enstcheidungsträger... :(

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Ja, kenn ich, gibt es auch noch in anderen Bereichen.
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Rog
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Beitrag von Rog »

Ein gutes Gespräch mit Paul Craig Roberts, einem Republikaner und Regierungsmitglied unter Ronald Reagan, findet man heute im Tagi auf Seite 6. Er geht mächtig auf die Regierung Bush los. Es lohnt sich zum lesen.

Wer einen Tagi zur Hand unbedingt lesen. Es lohnt sich.
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lord
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Beitrag von lord »

AFAIK hat die USA Kyotounterschrieben...Nur die Regierung Bush weigert es sich umzusetzen, offiziel weil es der Wirtschaft schaden würde, aber jeder weiss, dass es hauptsächlich wegen den Spendengelder der Erdölmultis ist. Es ist sowieso interessant: Diese Firmen sind unterdessen so stark, dass sie sich nicht nur einen, sondern gleich zwei Präsidentschaftskandidaten kaufen können... aber egal...

Für die Schweiz wünsche ich mir von der Politik eine starke förderung der Bildung. Da wird eine vereinheitlichung der Schulsysteme allein nicht viel bringen. Generell bin ich auch nur dann für eine vereinheitlichung, wenn die einheitliche Lösung mindestens so gut wie die beste Kantonale Lösung ist. Ansonsten lässt man es lieber wie es ist.

Aber sowohl auf Mittelschule wie auch in Hochschulstufe sind mehr Mittel erforderlich. Als Konkretes beispiel wäre es sinnvoll endlich ne Kantonale Mittelschule diesseits des Rikens einzurichten. Wir sind die Zweitgrösste gemeinde des Kantons und müssen unsere 'geistige Elite' ins Toggenburg schicken... das kann es doch nicht sein. Hochschulen sind einfach nur unglaublich wichtig für ein Land das mal abgesehen von Wasser und viel heisser Luft durch Politiker keinerlei Ressourcen hat. Neben unseren doch vergleichsweise recht humanen Steuersätzen ist ein grosses Angebot an hochqualifizierten Arbeirtskräften das einzige, was internationale Unternehmen in der Hochpreisinsel Schweiz hält/lockt.

Natürlich wäre ich dann noch für eine weitere massive spasrrunde bei der Armee. Klar zeigen Katastropheneinsätze immer wieder, dass unsere Armee durchaus ihre berechtigung hat. Dennoch gibt es noch enormes Sparpotential. Wieso braucht man für bergungsarbeioten nach nem Erdrutsch ein Sturmgewehr? Will man die Vogelgrippe mit der FLAG abwehren? Und wieso haben wir ne Luftwaffe, wenn die Amis nichts desto trotz unseren Luftraum munter für Truppen- und Gefangenenverlegung nutzt? Nach den Prinzipien der neutralität müssten wir seit dem Bush ausgerufen hat, dass sich die USA im Krieg befindet jede amerikanische Maschine in unserem Luftraum, vom B52 Bomber bis zur American Airways for Moscow entweder abschiessen oder zur Landung zwingen. Aber dies wird schlicht nicht gemacht, aus (verständlichen) politischen Gründen. Aber wieso bilden wir dann für Millionen Piloten aus? Für was kaufen wir dann diese Schweineteuren F/A-18 ? es sind coole FLugzeuge, aber wenn wir sie eh nie einsetzen ist jeder ausgegebene Franken einer zu viel.
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piloti
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Beitrag von piloti »

Hallo Lord

Ganz so einfach wie du das siehst, ist es leider nicht. Das Schulsystem zu vereinheitlichen ist ein guter Weg, die Bildung zu fördern. Allein die Unterschiede zwischen Nachbarkantonen (Bsp. SZ und ZH) sind gravierend und machen es den Schülern schwer.

zur Armee, insbesondere zur Luftwaffe... um die Lufthoheit zu wahren, brauchen wir die bewaffnete Luftwaffe. Für Hilfseinsätze sind die Heli-Staffeln unerlässlich. Und ohne die F/A 18 wären wir nicht in der Lage, luftpolizeilich zu reagieren.

Dass über die Schweiz kuriose Überflüge stattfinden, hat nichts mit der Glaubwürdigkeit der Luftwaffe zu tun. Und gerade die Luftwaffe ist sehr glaubwürdig - und geniesst im Ausland hohes Ansehen.

Dass die Pilotenausbildung zu wünschen übrig lässt, da hast du allerdings recht... :roll: :?
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lord
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Beitrag von lord »

Gegen die Transporthellis sag ich ja auch gar nix.nur ebnen, wenn manm die Luftpolizeilichen Massnahmen mit den F/A-18 nicht in vollem Masse durchsetzen will/kann, tun es doch eigentlich auch Pilatus-Porter...

Zudem glkaub ich unsere Piloten geniessen international en ziemlich guten ruf. Oder was war das von den Amis, die sich weigerten die F/A-18 in den Aloen vorzuführen, weil zu gefährlich? ^^
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Beitrag von daene »

Es ist erstaunlich.. Obwohl wir eine Milizarmee sind (also de facto eine Hobbyarmee im Gegensatz zu den anderen) hat die Schweiz ein sehr hohes Ansehen bei den anderen Nationen (nicht nur die piloten, die aber speziell) mit denen ich zur Zeit zusammenarbeite.. Machmal kommt es mir so vor, dass die Schweizer einfach nur motzen können...
Wir alle sind so borniert, dass wir immer glauben, recht zu haben.

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amarone
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Beitrag von amarone »

da ich ja schon einige jahre auf dem buckel trage, möchte ich mich wie folgt dazu äussern:

1. wünsche habe ich keine, denn wünsche sind meistens engsichtig, egoistisch und nicht um das wohl aller bedacht.....also wäre ich nicht besser als die politiker welche mir meine wünsche nicht erfüllten.......

2. viele sogenannte probleme werden unbewusst von allen verursacht, manchmal wegen mangelndem wissen, manchmal wegen selbstzufriedenheit, manchmal aus berechnung, manchmal aus liebe, manchmal aus hass, manchmal aus neid, manchmal aus übertriebener sozialer haltung, manchmal aus übertiebenem egoismuss, manchmal aus falscher scham, manchmal auch nur durch missverständnisse.

3. und doch schaffen wir es irgendwie immer wieder den rank zu finden und somit ein erträgliches mass an lebensqualität unser eigen nennen zu dürfen.

4. bei einer radikalen änderungen wie dem übergang zu einem einheitlichen schulsystem, einheitlichem steuersystem, einheitlichem justizsystem usw. sind negative folgen schwer abzuschätzen, also mal sicher für mich, andere sind da vielleicht weiser und wissen genau dass es nur positiv enden würde......
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lord
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Beitrag von lord »

1. :shock: Keine Wünsche? Das ist ja traurig. Das lösst bei mir altruistisch-empatische Mitleidseffekte aus. Ohne wünsche, Ziele und Visionen ist ein Leben doch wirklich Sinnlos...

Zudem basiert Demokratie auf Egoismus. Die Idee ist ja, das zu tun, was ne mehrheit sich wünscht. Wenn die Leute jetzt aber in einer Demokratie anfangen nicht mehr das zu wählen was sie wollen, dann wird das Resultat verfälscht und das ganze Konzept ad absurdum geführt.


2. Das stimm ich dir voll und ganz zu. Allerdings sind manche dieser Dinge unvermeidbar, wie z.B. mangelndes Wissen. Es ist schlicht unmöglich dass alle alles wissen. Und auch sind unsere Mittel unser Wissen anderen Mitzuteilen doch auf eine Sprache begrenzt, die doch auf ein relativ Cartesisches Weltbild fokusiert ist. Wir haben für die meisten Materiellen dinge schon bei sehr feinen unterschieden unterschiedliche Bezeichnungen... Beispiel: Degen, Floret, Rapier oder Oder Kombi, Station, Limousine. Für nicht sachliche Dinge dagegen haben wir meist nur sehr Grobe Worte. Nehmen wir zum Beispiel das Wort 'Liebe'. Das Bezeichnet sowohl die Liebe zwischen Mann und Frau (Wahlwiese Mann-Mann, Frau-Frau), wie auch zwischen sehr guten Freunden, zwischen Verwandten, zwischen Kind und Eltern, körpeliche Liebe, Platonische Liebe, zu einem guten Wein, zu der Spielweise eines gewissen Spielers oder zum SCRJ. Obschon diese DInge sich im Prinzip doch enorm unterscheiden, so benutzen wir doch für allesamt das gleiche Wort. Dabei wäre es doch gerade bei so abstrakten Dingen extrem wichtig, genau zu sein, weil diese ja meist der Teil sind, der anderen Menschen kommuniziert werden muss, eben gerade weil sie abstrakt und nicht greifbar sind.

Andere Dinge die du aufgezählt hast sind halt nicht vermeidbar, weil sie ein fester Teil des Menschlichen zusammenseins bilden. Liebe und Hass gehören seit jeher zu zwei wichtigsten Triebkräften im überlebenskampf. Es ist logisch, dass sich in der Evolution diese Inividuen durchgesetzt haben, die zu lieben im stande waren. Einfach weil sie deutlich mehr Nachwuchs produziert haben, als solche individuen, die es nicht waren. Genau gleich sieht es aus mit Hass. Ein Höhlenmenschenstamm, dem mitten im Winter die Vorräte ausgingen konnte nur überleben, wenn sie genug Hass aufbauen konnten um einen anderen Höhlenmenschenstamm zu überfallen und von deren Vorräten zu leben. Ohne Hass wären sie nicht in der Lage gewesen das vor ihrem Gewissen zu verantworten. Sowohl Hass wie auch Liebe ist also etwas, dass von natur aus jeder Mensch in sich trägt. Lernen, wann was angebracht ist dagegen ist eine Aufgabe, die uns unser ganzes Leben beschäftigt.

3. Jo, wobei in manchen fällen nicht 'trotz', sondern gerade weil.

4. Try and Error. Bei jeder Veränderung riskiert man eine verschlechterung des Ist-Zustandes. Hingegen braucht es veränderungen um vorwärts zu kommen.
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Beitrag von piloti »

lord hat geschrieben:Gegen die Transporthellis sag ich ja auch gar nix.nur ebnen, wenn manm die Luftpolizeilichen Massnahmen mit den F/A-18 nicht in vollem Masse durchsetzen will/kann, tun es doch eigentlich auch Pilatus-Porter...
ich liebe die Porter. Sind kleine Segelflieger. Guck... die Polizei hat bei scharfen Kontrollen nach gewissen Überfällen auch Sturmgewehre dabei. Trotzdem ballern sie nicht auf alles, was nicht gehorcht. Man nennt dies gemässigter Einsatz. :wink:

Und mit Portern oder PC-9 lässt sich kein Luftraum sichern. Lufträume sollen aber gesichert sein. Also: die F/A 18 hat ihre Berechtigung. Nun ja... über die Anzahl lässt sich streiten. 8)
lord hat geschrieben: Zudem glkaub ich unsere Piloten geniessen international en ziemlich guten ruf. Oder was war das von den Amis, die sich weigerten die F/A-18 in den Aloen vorzuführen, weil zu gefährlich? ^^
Da musst aufpassen bzw. differenzieren. Die Amis weigerten sich nicht, Flüge in den Alpen durchzuführen. nene du... das lief etwas anders. Kann ich hier aber nicht verplaudern, schreib ne PN wenns dich interessiert. :wink: Und glaub nicht alles, was geplaudert wird.

Der Ruf von CH-Piloten ist vor allem im Heli-Bereich allgemein sehr gut. Das liegt vor allem an der fundierten Ausbildung (zivil und militär, teils gemeinsam) und an den eigenscheiten des meteos und der berge.
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Beitrag von Rog »

Zu einem sehr aktuellen Thema in der CH Politik.

Der Kanton Tessin heisst das Rauchverbot in allen öffentlichen Räumen gut. Mit beinahe 80% ein sehr klares Ja. Es scheint also doch ein Bedürfnis zu sein...
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lord
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Beitrag von lord »

naja, zumindest ein Bedürfniss der Leute im Kantonsrat, ob das wirklich repressentativ für die ganze Befölkerung des Tessins oder gar der Schweiz ist, wage ich doch mal anzuzweifeln.

Ich bin kein raucher, aber aus Sozialpsychologischer Sicht sind Verbote eine ziemlich dumme und auch unzulängliche Methode, weil man auf diese Art und weise nicht weniger Raucher produzieren kann...
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Beitrag von KillerUrs »

lord hat geschrieben:naja, zumindest ein Bedürfniss der Leute im Kantonsrat, ob das wirklich repressentativ für die ganze Befölkerung des Tessins oder gar der Schweiz ist, wage ich doch mal anzuzweifeln.
Nur zur Klarstellung. Die Stimmberechtigten des Kanton Tessin haben mit 80% JA (90 384 zu 23 945 Stimmen) gesagt und nicht der Kantonsrat. Also ist es ganz klar repräsentativ für das Tessin. Stimmbeteiligung lag bei 56.3%.
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Beitrag von tittenfee »

KillerUrs hat geschrieben:
lord hat geschrieben:naja, zumindest ein Bedürfniss der Leute im Kantonsrat, ob das wirklich repressentativ für die ganze Befölkerung des Tessins oder gar der Schweiz ist, wage ich doch mal anzuzweifeln.
Nur zur Klarstellung. Die Stimmberechtigten des Kanton Tessin haben mit 80% JA (90 384 zu 23 945 Stimmen) gesagt und nicht der Kantonsrat. Also ist es ganz klar repräsentativ für das Tessin. Stimmbeteiligung lag bei 56.3%.
Unsäglich wie der LEGA Präsident Guilano Bignasca (bekennender Kokser) wieder eine grosse Keule schwingt am TV, man wolle evtl. vors Bundesgericht gehen :roll:
Der soll mal den Volkswillen akzeptieren! :evil:
Man kann den Geschmack von Blattspinat erheblich steigern, in dem man ihn vor dem Verzehr gegen ein Steak austauscht.
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winnie
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Beitrag von winnie »

lord hat geschrieben: Ich bin kein raucher, aber aus Sozialpsychologischer Sicht sind Verbote eine ziemlich dumme und auch unzulängliche Methode, weil man auf diese Art und weise nicht weniger Raucher produzieren kann...
Mit diesem Verbot will man ja nicht Raucher zu Nichtrauchern machen, sondern vor allem Nichtraucher schützen, und das ist sicher gut.
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Beitrag von Fyat »

Kann mir schon vorstellen, dass dieses Verbot das Rauchen vermindert. Denn die Möglichkeiten werden einem schon massiv entzogen und ich glaube nicht, dass man das als Raucher so einfach umgeht bzw. umgehen kann?!
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Hellä
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Beitrag von Hellä »

Dieser Trend ist allerdings schon in der ganzen Schweiz festzustellen. Bei uns in der Firma (ca. 900 Mitarbeiter) gilt ab diesem Sommer im ganzen Gebäude ein generelles Rauchverbot, dh. es werden spezielle Raucher-Plätze im Freien eingerichtet.
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